Zwei Mütter und ein Samenspender
Kellie bekam ihre Traumfamilie mit Hilfe eines Samenspenders. Sie hat drei Kinder mit ihrer Partnerin - eine Tochter, die 9 Jahre alt ist, und Zwillingsjungen im Alter von 8 Jahren. Die fünfköpfige Familie ist wie die meisten anderen Familien, außer dass die Kinder zwei Mütter haben.
Matilde Hansen
Zwei Mütter zu haben ist für die Kinder normal
Als gleichgeschlechtliches Paar wussten Kellie und ihre Partnerin, dass sie Hilfe von einem Samenspender benötigen würden, um schwanger zu werden.
“Meine Partnerin und ich wollten Kinder, und um unseren Wunsch zu verwirklichen, bekamen wir Hilfe von einem dänischen Samenspender. Es ist schwer in Worte zu fassen, wie toll es ist, dass es Männer gibt, die Menschen wie uns helfen, die selbst keine Kinder bekommen können. Wir sind für immer dankbar für das Geschenk, das unser Spender uns gemacht hat."
Alle drei Kinder haben denselben Spender und werden mit dem Wissen um ihn und seine hilfreiche Tat aufgezogen. Aber Kellie und ihrer Partnerin ist es wichtig, den Kindern nicht den falschen Eindruck zu vermitteln bezüglich dem, was ihr Samenspender ihnen bieten kann und was nicht
”Wir haben mit unseren Kindern darüber gesprochen, was ein Samenspender ist und welche Rolle er in unserem Leben spielt. Aufgrund unserer Gespräche scheinen sie nicht verwirrt darüber zu sein, warum sie zwei Mütter haben und nicht eine Mutter und einen Vater wie die meisten ihrer Freunde. Und wenn ihre Freunde fragen, wer ihr Vater ist, erzählen unsere Kinder ihnen die Geschichte von dem Mann aus Dänemark, der ihren Müttern geholfen hat, ein Baby zu zeugen.”
Ein Samenspender ist kein Vater
Kellie mag es nicht, den Samenspender "Vater" zu nennen. Obwohl sie versteht, dass es unterschiedliche Meinungen zu diesem Thema gibt, glaubt Kellie, dass sich die Rolle eines Samenspenders sehr von der eines Vaters unterscheidet. Aus diesem Grund verwendet sie immer den Begriff Spender.
Samenspender liefern das größtmögliche Geschenk. Sie helfen so vielen Frauen und Paaren.
“Samenspender liefern das größtmögliche Geschenk. Sie helfen so vielen Frauen und Paaren, die Spendersamen benötigen, um schwanger zu werden. Dafür sind wir für immer dankbar. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass nicht alle Spender sich dafür entscheiden, am Leben dieser Kinder teilzunehmen.”
“Ein offener Umgang mit der Herkunft unserer Kinder ist wichtig”
Kellie ist sich darüber bewusst, dass ihre Kinder irgendwann Interesse daran haben könnten, mehr über ihre Herkunft zu erfahren. Das ist kein Problem, denn offen darüber zu sprechen, wie ihre Kinder gezeugt wurden, war für Kellie und ihre Partnerin schon immer wichtig.
“Für unsere Familie ist es wichtig, dass wir offen über unseren Spender sprechen und unseren Kindern alle Informationen geben, die wir über ihr Herkunft haben", sagt Kellie. Sie glaubt, dass Ehrlichkeit gepaart mit bedingungsloser Liebe von beiden Elternteilen die Schlüsselkomponenten sind, um glückliche Kinder aufzuziehen, nicht ob sie einen Vater haben oder nicht.
Bis jetzt haben die Kinder ein Babyfoto ihres Spenders gesehen. Kellie und ihre Partnerin haben ihnen erzählt, dass er aus Dänemark kommt. Abgesehen von der üblichen Erklärung über die Bienen und die Blümchen haben sie bisher noch keine weiteren Fragen gestellt.
Wenn sie älter und neugieriger sind, werden Kellie und ihre Partnerin ihre Kinder auf eine Reise nach Dänemark mitnehmen. Das britische Paar möchte seinen Kindern das Land zeigen, in dem ihr Spender geboren wurde. Kellie erzählt ihnen auch gerne über den biologischen Vorgang und erklärt ihnen, wie eine spendergestützte Empfängnis möglich ist.
”Im Moment zeigen unsere Kinder noch nicht so viel Interesse. Aber wenn diese Zeit kommt, werden wir ihre Neugier unterstützen. Wir haben ein vollständiges Spenderprofil mit einer langen Liste von Informationen über ihn. Obwohl er anonym ist und die Kinder seine Identität nie erfahren werden, können wir dennoch viele ihrer Fragen beantworten.”
Anmerkung: Ansichten, Gedanken und Meinungen, die im Text geäußert werden, stammen ausschließlich von der Person, die interviewt wird, und nicht unbedingt von der European Sperm Bank.
